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PRESSEMITTEILUNG vom 3. Mai 2011
Effektive Beleuchtung, optimierte Klimatisierung und Biosprit für Fahrzeuge: Flughafen München ist Vorreiter bei Klimaschutz und Energieeffizienz
Fünf Fragen zum CO2-Management an Physiker Dr. Sebastian Demmel
Globale Klimaerwärmung und Energieverschwendung – das sind die ökologischen Argumente. Den CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2020 um 30 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 senken – das ist das Ziel der Europäischen Union. Und Energiekosten, steigender CO2-Preis, Reputation der eigenen Marke oder die Lizenz zum Wachsen – das sind wirtschaftliche Antreiber, um Treibhausgase signifikant zu senken und den weltweiten Klimawandel zu begrenzen. Hier besteht Handlungsbedarf für deutsche Unternehmen, von denen sich bisher nur wenige mit dem Thema konkret beschäftigen.
Der Flughafen München ist eine Ausnahme und hat eine Vorreiterrolle im CO2-Management übernommen: Im März 2011 wurde er als erster deutscher Airport mit dem renommierten Europäischen Gütesiegel für CO2-Reduzierung (ACA-Level 3 „Optimisation“) ausgezeichnet. Dafür hat der Münchner Physiker Dr. Sebastian Demmel seit 2008 Strategien und Konzepte entwickelt. Demmel zählt seit mehr als 15 Jahren zu Deutschlands führenden Experten beim Thema Energieerzeugung und Energiewirtschaft und erstellte ein modellhaftes Verfahren für ein erfolgreiches CO2-Management. Nach diesem Muster können auch andere Unternehmen vorgehen. Dabei müssen sie folgende Fragen klären:
Frage eins: Wann sollte sich ein Unternehmen mit CO2-Management beschäftigen?
„Zunächst ist es wichtig, genaue Kenntnisse über Höhe und Struktur des eigenen Energie- und gegebenenfalls auch Materialverbrauchs zu gewinnen“, sagt Dr. Sebastian Demmel. Spielt der Energieverbrauch eine nennenswerte Rolle beim eigenen Produkt oder der eigenen Dienstleistung? Soll der Klimaschutz eine wichtige Rolle einnehmen im Selbstverständnis des Unternehmens oder in der Kommunikation nach innen und außen?
Frage zwei: Womit beginnt in einem Unternehmen CO2-Management?
Von einem „CO2-Fußabdruck, dem sogenannten Footprint, haben viele Unternehmer schon etwas gehört. Die entscheidenden Fragen aber sind, welche Prozesse, Energie- und Materialströme zum Unternehmen oder dem Produkt gehören. Und welche Töchter und Beteiligungen dazu gerechnet werden. Für große Unternehmen wie dem Airport München müssen sehr viele Komponenten berücksichtigt werden, wie beispielsweise der Energieverbrauch der Gebäude und Fahrzeuge, bezogene Waren und Dienstleistungen oder Fahrten der Mitarbeiter. „Meistens ist es für die Unternehmen eine Überraschung, was da alles zusammen kommt, aber auch wo man überall optimieren kann. Dabei tauchen oft neue Wege auf, bei denen man gleichzeitig Geld sparen kann“, sagt Demmel.
Frage drei: Wie und wo können Unternehmen CO2 einsparen?
Blind anzufangen, überall Lichter auszuschalten und Stecker herauszuziehen, mag ein Anfang sein, greift aber zu kurz. Unternehmen sollten strukturiert prüfen, an welchen Stellen es deutliche Einsparungspotenziale gibt. „Diese Frage lässt sich in der Regel nach einer ersten Bedarfsanalyse mit einem kritischen Hinterfragen der einzelnen Positionen beantworten. Die Potenziale in den Unternehmen sind dabei sehr unterschiedlich“, sagt Demmel und fügt hinzu: „Beim Flughafen München kamen wir beispielsweise nach den ersten Analysen auf Maßnahmen wie zum Beispiel einer Optimierung der Steuerung der Lüftungsanlagen in den Terminalgebäuden und der Beleuchtung auf den Vorfeldern. Aber auch zu Verbesserungen bei der Kühlung von EDV-Anlagen, den verstärkten Einsatz von Elektrofahrzeugen und vielem mehr. So konnten bereits Einsparungspotenziale von über 16.000 Tonnen CO2 jährlich analysiert werden. Die meisten der Maßnahmen wurden bereits umgesetzt. Es wurden aber auch hohe Energiestandards für neue Gebäude am Airport festgelegt und ein verbessertes Energiekonzept für die gesamte Energieversorgung des Flughafen entwickelt.“
Frage vier: Welche Ziele sind für Unternehmen erstrebenswert und realistisch?
Das CO2-Management soll in erster Linie der Umwelt dienen, es soll aber auch das Renommee stärken und zur Marke des Unternehmens passen. Es ist ein zentraler Punkt für ein Unternehmen und betrifft es im Ganzen. „Den meisten Unternehmen fehlt hier ein guter Ansatz und eine konkrete Strategie“, sagt Demmel. „Beim CO2-Management kommt es vor allem auf das Zusammenspiel von unternehmerischen Zielen wie beispielsweise zukünftiges Wachstum, geringere Kosten, geringere Umweltbelastung oder Verbesserung des Image und den konkreten Produkten und Dienstleistungen an. So ergab sich beim Flughafen München das zentrale Ziel, dass vorhergesagte deutliche Wachstum bis 2020 ohne zusätzlichen CO2-Ausstoß zu bewältigen.“
Frage fünf: Wie betreibt man auf Dauer ein erfolgreiches CO2-Management?
„Das Konzept und die Strategie sollten regelmäßig überprüft und überarbeitet werden“, sagt Demmel. „Strategien müssen erneuert und Prozesse optimiert werden. Um das CO2- und Energiemanagement mit Erfolg zu meistern, muss es als zentrale Funktion im Unternehmen verankert werden. Nur so lassen sich Entwicklungen in verschiedenen Unternehmensteilen ausgleichen und dauerhaft eine maximale Umweltwirkung bei minimalen Kosten erreichen. Nur so lassen sich alle Abteilungen und Mitarbeiter positiv einbinden, um eine Vielzahl kleinerer Chancen zu nutzen und sei es nur für Verbesserungen in den Kaffeeküchen. Erst alles zusammen sichert die Zukunft jedes einzelnen Unternehmens ohne dessen individuelle Stärken zu vernachlässigen“, so Demmel. „Wichtig ist, bei vermeintlich schnellen Änderungen der politischen Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel jetzt nach der Katastrophe von Fukushima, Ruhe zu bewahren und nicht den Kopf zu verlieren. Unternehmen wollen dann oft ganz schnell alles wieder ändern. Natürlich muss die Strategie geprüft werden, aber gerade gut durchdachte und konkrete Konzepte mit einer guten Portion gesundem Menschenverstand sind eine gute und langfristige Basis.“
Wir freuen uns bei Veröffentlichung über ein Belegexemplar.
Pressemitteilung vom 03.05.2011 zum Herunterladen:
Pressebilder der Flughafen München GmbH: